Bensheim | 4. September 2024 Die Unterbringung von Geflüchteten bleibt herausfordernd für den Kreis und die Kommunen. Die Stadt Bensheim hat nun mit einer neuen Unterkunft Platz für bis zu 200 Personen auf zwei Etagen geschaffen. Die Modulanlage bestehend aus 170 Einzelelementen befindet sich im hinteren Bereich des Festplatzes am Berliner Ring.
Anfang September haben 100 Schutzsuchende dort eine Bleibe gefunden. Bis zum 1. Oktober sollen weitere 100 Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. Dabei handelt es sich um Geflüchtete, die vom Kreis direkt zugewiesen werden und die bisher in den Zelten nur wenige Meter entfernt gelebt haben. Von Seiten des Kreises Bergstraße ist beabsichtigt, die sogenannte Zeltstadt danach in den Ruhemodus zu versetzen. Dies teilte der Kreis auf Nachfrage mit.
Der Betrieb und die soziale Betreuung erfolgen über einen externen Dienstleister. Das städtische Team Soziales und Integration plant, dort Sprachkurse anzubieten und über einen Sportcoach auch Sportangebote möglich zu machen. Darüber hinaus steigt der Aufwand für das Team bei den Verwaltungsaufgaben durch insgesamt 200 weitere Geflüchtete.
„Wir sind von Beginn an bestrebt, die Menschen dezentral unterzubringen, um weiterhin eine gute Integrationsarbeit leisten zu können. Das gelingt uns weitgehend sehr gut, ist aber logistisch, personell und finanziell nach wie vor herausfordernd für die Verwaltung“, betont Bürgermeisterin Christine Klein. Ihr Dank gilt dem Fachteam um Teamleiter Ruben Zillig für den Einsatz in dieser Angelegenheit.
Angemietet sind die Module zunächst für drei Jahre. Ohnehin ist die Unterbringung nur als Zwischenlösung gedacht. Sobald anderswo Wohnraum frei wird, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner dahin umziehen. Die Gesamtkosten, inklusive der Ausgaben für den Bau, die Ausstattung, Miete und soziale Betreuung belaufen sich für diesen Zeitraum auf rund 4,5 Millionen Euro.
Seit Mai 2023 hat Bensheim 520 direkt zugewiesene Geflüchtete aufgenommen. Ab Oktober, wenn die verbliebenen 100 Plätze belegt sind, werden es 620 sein. Bis zum Jahresende ist das Soll damit erfüllt. Von den 15 Unterkünften im Stadtgebiet werden vom Team Soziales und Integration 14 direkt betreut. Eine Ausnahme bildet lediglich die Modulanlage. In der kleinsten Unterkunft leben acht Personen, in der größten 82. Die Anmietung von Wohnungen läuft weiter.