Bensheimer Weg
Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 14. Dezember 2023 beschlossen, dass auch zukünftig in Bensheim projektbezogen eine informelle Beteiligung mit verschiedenen Akteur*innen stattfindet. Zeitgleich wurde beschlossen, dass nicht auf Grundlage der Evaluation des Bensheimer Wegs die Weiterentwicklung eines Beteiligungsinstrumentes erfolgen soll.
Die Kampagne
Wie sieht die Zukunft unserer Bensheimer Innenstadt aus? Diese Frage sollte aus der Mitte der Bürgerschaft heraus beantwortet werden: Deshalb riefen Bürgermeisterin Christine Klein gemeinsam mit Erster Stadträtin Nicole Rauber-Jung und Helmut Richter, ehemaliger Geschäftsführer der Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Bensheim (MEGB), im April 2021 die Kampagne „Gemeinsam für Bensheim – 365 Tage für die Zukunft unserer Innenstadt“ ins Leben.
Um einen regelmäßigen Austausch zwischen den Akteur*innen der Innenstadt und eine enge Verzahnung mit den politischen Entscheidungsverantwortlichen zu ermöglichen, gingen wir den „Bensheimer Weg“ – ein Konzept, das eine breite und kontinuierliche Teilhabe der Bürgerschaft vorsah.
Bensheimer Weg evaluiert
„Mit der Evaluation kommen wir dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nach, der im Rahmen des Qualitätsmanagements nach einem Jahr eine Erfolgskontrolle vorsieht. Wir wollen herausarbeiten, welche Aspekte der Zielsetzung gut funktioniert haben, welche verbesserungsfähig sind und wie es mit dem Bensheimer Weg weitergehen soll“, erklärt Erste Stadträtin und Baudezernentin Nicole Rauber-Jung. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über Effektivität, Effizienz und Akzeptanz sollen schließlich helfen, eine Entscheidungsgrundlage für die Zukunft abzuleiten.
Die Evaluation erfolgte in verschiedenen Gruppen. Zum einen wurden alle Akteurinnen und Akteure eingebunden, die bislang in verschiedenen Teams in unterschiedlichen Projekten aktiv am Bensheimer Weg mitgewirkt haben. Mit ihnen wurden rund 30-minütige Einzelinterviews geführt. Zum anderen wurden im Rahmen einer Online-Befragung alle politischen Mandatsträger*innen (wie Magistrat und Stadtverordnete) sowie Bürgerinnen und Bürger befragt.
Die Interviews wurden zu Beginn des Jahres geführt, während die Online-Umfrage für die Öffentlichkeit vom 8. bis zum 21. Februar 2023 stattfand. Im April hat ein Workshop mit den befragten Akteur*innen stattgefunden.
Abschlussbericht „Bensheimer Weg“ zum Download
Der Bensheimer Weg wurde im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ vom Land Hessen gefördert. Die Kosten für die Evaluation wurden dabei bis zu 90 Prozent vom Land Hessen getragen. „In der Jurybewertung des Förderprogramms ‚Zukunft Innenstadt‘ wurde der Bensheimer Weg als innovativer Ansatz mit Experimentiercharakter und als mögliches Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Bensheim positiv hervorgehoben“, betonte Baudezernentin Rauber-Jung nochmal die Bedeutung des Bensheimer Modells.
„Zukunft Innenstadt“: Hostinné Platz
Die Stadtverordnetenversammlung hat die Umsetzung von zwei Projekten „Zukunft Innenstadt“ beschlossen. Die bauliche Umsetzung sollte 2023 erfolgen, verantwortlich hierfür ist das Team Gebäude und Freiflächen. Für die Umgestaltung der beiden Stadtplätze wurde im Dezember ein Planungsbüro beauftragen.
Projekt 1: Urban Gardening Hoffart Gelände
Projekt 2: Treffpunkt Hostinné Platz
Allgemeines
Im Zuwendungsbescheid des Landes Hessen vom 25. Juli 2022 wurde der Stadt Bensheim für das Projekt „Zukunft Innenstadt“ eine Zuwendung in Höhe von 300.000 Euro bewilligt. Die Stadt Bensheim beteiligt sich in Höhe von 75.000 Euro. Das Landesprogramm steht unter dem Motto „Geben Sie der Zukunft Ihrer Innenstadt Raum“. Es sollen Projekte gefördert werden, die Freiräume neu nutzen. Dazu zählt die Umgestaltung öffentlicher Plätze im Sinne des sozialen Miteinanders, was zur Belebung der Ortskerne beiträgt. Durch das Förderprogramm sollen Städte und Gemeinden weiter unterstützt werden, um neue und experimentelle Antworten auf aktuelle Entwicklungen zu finden und sich für die Zukunft aufzustellen. Durch die Schaffung von neuartigen Raumangeboten und Aufenthaltsqualitäten werden unsere Innenstädte lebendiger und multifunktionaler.
Treffpunkt Hostinné Platz
Für einen attraktiven Aufenthalt auf dem Hostinné Platz sorgen verschiedene begrünte Sitzinseln, die die Besucher*innen zum Verweilen einladen. Die Sitzinseln werden aus einzelnen Modulen zusammengestellt und können somit in ihrer Größe individuell an den zur Verfügung stehenden Platz angepasst werden. Es sind Kombinationen von einem 5er Modul, vor der Bibliothek, einem 4er Modul, gegenüber der Treppenanlage, am Neumarktcenter und einem 2er Modul vor dem Eingangsbereich des PIPAPO kellerTheaters angedacht. Des Weiteren sollen fünf 1er Module eine zusätzliche Begrünung für den Platz bieten.
Ortstermin mit Anlieger*innen des Hostinné Platzes
Die Standortvorschläge wurden am 26. Juli 2023 mit den Anliegerinnen und Anliegern abgestimmt und Anregungen wruden vom Team Gebäude und Freiflächen aufgenommen.
Die begrünten Sitzinseln tragen durch die integrierte Bepflanzung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Zudem sind sie flexibel und mobil und können bei Bedarf versetzt werden. Eventuell könnten einige der angrenzenden Geschäfte eine Patenschaft für das Wässern der Pflanzungen übernehmen. Die Sitzinseln sind aus naturbelassenem Lärchenholz und grau lackiertem Stahl.
Auf den Stufen der Treppenanlagen, um den Bestandsbaum, werden Sitzauflagen aus HPL (High Pressure Laminate) angebracht. Somit kann die Treppe nicht nur zur Erschließung, sondern auch für den Aufenthalt genutzt werden.
Um den Wunsch nach weiteren Fahrradständern nachzukommen, sollen diese ebenfalls mobil gestaltet werden. So können diese bei Bedarf einfach versetzt und an anderer Stelle verwendet werden.