Frank Daum wird Erster Stadtrat in Bensheim

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Frank Daum stehend an Pult
Frank Daum bei seiner Rede nach der Wahl zum Ersten Stadtrat

Bensheim | 4. Juli 2025 Die Stadtverordnetenversammlung hat entschieden: Frank Daum wird Erster Stadtrat in Bensheim. Bei der Abstimmung am Donnerstagabend im Bürgerhaus entfiel eine Mehrheit der Stimmen auf den Geschäftsführer des Zweckverbands Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB). Für den 60-Jährigen sprachen sich 23 Stadtverordnete in einer geheimen Wahl aus. Die bisherige Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung (CDU) hatte sich ebenfalls zur Wahl gestellt, erzielte aber mit 17 Ja-Stimmen nicht die notwenige Mehrheit, um in eine zweite Amtszeit zu gehen.  Zwei Stadtverordnete votierten mit Nein, außerdem gab es eine Enthaltung, die als ungültige Stimme gewertet wird. Der Wahlvorbereitungsausschuss unter dem Vorsitz von Werner Bauer (SPD) hatte sich mehrheitlich für ihren Mitbewerber ausgesprochen.

Bürgermeisterin Christine Klein überreichte Frank Daum im Anschluss an die Wahl die Ernennungsurkunde und gratulierte ihm zur Wahl. Für seine sechsjährige Amtszeit, die am 15. Oktober beginnt, wünschte sie ihm alles Gute. Zugleich bedankte sich die Bürgermeisterin ausdrücklich bei der bisherigen Ersten Stadträtin Nicole Rauber-Jung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.

Die berufliche Laufbahn von Frank Daum ist eng mit der Stadt Bensheim verknüpft. Der Diplom-Verwaltungswirt war vor seinem Wechsel zum Zweckverband im Jahr 2010 unter anderem stellvertretender Leiter in der damaligen Finanzabteilung und Leiter des Teams Steuerungsunterstützung und Personalmanagement im Rathaus. Zudem war er zwischenzeitlich als Mitarbeiter in der kommunalen Finanzaufsicht beim Regierungspräsidium in Darmstadt tätig. Beim Hessentag 2014 fungierte er als einer von drei Hessentagsbeauftragten.

Daum lehrte darüber hinaus über mehrere Jahre Öffentliche Finanzen an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden. Seit 2000 hat er einen Lehrauftrag für Kommunalrecht an der Dualen Hochschule Mannheim. Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit arbeitete er für die GTZ (heute GIZ) beim Aufbau eines Staatsrechnungshofs in Vietnam. Seit 2006 ist Daum ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Darmstadt.

In seiner Zeit beim KMB hat sich die Zahl der Mitarbeitenden von 26 auf 130 erhöht. Neben der Stadt Bensheim sowie den Gemeinden Einhausen und Lautertal gehören seit 2020 auch die Gemeinden Biblis und Groß-Rohrheim dem kommunalen Verband an, der kommunale Leistungen wie Abwasserentsorgung, Bauhöfe, Straßenunterhaltung und Bestattungswesen verantwortet.

In einer kurzen Rede zum Ende der Sitzung am Donnerstag bedankte sich Frank Daum bei den Stadtverordneten für das in ihn gesetzte Vertrauen. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass mir diese Ernennungsurkunde überreicht wurde.“ Die Entscheidung, sich um die Stelle zu bewerben, sei ihm nicht leichtgefallen – in erster Linie aufgrund seiner großen Verbundenheit zum KMB sowie aus Verbundenheit zu den Mitarbeitenden des Verbands. Er habe die Entscheidung letztlich getroffen, „um in schwierigen Zeiten Verantwortung für meine Geburts- und Heimatstadt Bensheim zu übernehmen“.

In Zeiten der Multikrise – von Krieg über Hochinflation, Klimawandel bis hin zu Gewerbesteuereinbruch und Finanzknappheit in den Kommunen – müsse man noch enger zusammenrücken und die richtigen Maßnahmen einleiten, um gestärkt aus den Krisen hervorzugehen. „Nur gemeinsam können wir Krisen meistern“, appellierte Daum an Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Stadtgesellschaft. Man könne deutlich erkennen: Positive Stimmung und Teamsprit sind die Basis für den gemeinsamen Erfolg. Der künftige Erste Stadtrat bot abschließend auch allen, die ihn nicht gewählt hatten, „eine kollegiale Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt Bensheim an“.

Hintergrund: Die Bensheimer Stadtverordnetenversammlung hat 45 Sitze. Die CDU stellt mit 15 Mitgliedern die größte Fraktion, gefolgt von den Grünen (11), der SPD (7), der FDP (4), Bürger für Bensheim und FWG (jeweils 3) sowie der Fraktion Vernunft und Augenmaß (2). Seit der Kommunalwahl 2021 bilden CDU, SPD und FDP eine Koalition.