Bensheim | 29. Mai 2024 Das Bensheimer Jugendzentrum ist ein offener Treff, der für Vielfalt, Toleranz, Solidarität und eine bunte Gesellschaft steht. Das spiegelt sich nicht nur in den Angeboten und dem täglichen Miteinander, sondern es zeigt sich auch konkret an den Wänden. Nach der Premiere 2023 hat nun auch in diesem Jahr die PUSCH-Klasse (Praxis und Schule) der Geschwister-Scholl-Schule eine Wand im Jugendzentrum verschönert.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9H bewiesen dabei viel Kreativität und ein feines Gespür dafür, worauf es im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs ankommt. „Zusammen sind wir stark“ haben sie in mehreren Sprachen an die Wand geschrieben. Als Gestaltungselement dient eine Weltkugel, die von verschieden farbigen Händen gehalten wird. „Es war den Jugendlichen wichtig, diese Botschaft zu transportieren: Alle Menschen sind gleich, egal, wo sie herkommen, welche Nationalität sie haben oder welcher Religion sie angehören“, betonte Sozialpädagogin Hacire Yagiz. Sie unterstützt als sozialpädagogische Fachkraft im Auftrag der Nieder-Ramstädter Diakonie die Klasse an der GSS.
Gemeinsam mit Klassenlehrer Thomas Düringer betreute sie auch dieses Kunstprojekt, unterstützt von Hauke Lerchl, Deutschlehrer der PUSCH-Klasse sowie PUSCH-Botschafter und Vorsitzender des Vereins Active Learning. Mit den Schülerinnen und Schülern wurde bei einem Besuch im Jugendzentrum und in Absprache mit Leiter Markus van den Boom die Wand ausgesucht. Danach stimmten sie untereinander die Gestaltung ab, bevor es in den Baumarkt ging, Farbe, Pinsel und alle weiteren Utensilien zu besorgen. Wichtig war Hacire Yagiz, Hauke Lerchl und Thomas Düringer dabei, die Jugendlichen selbstständig planen und entscheiden zu lassen. Einzige kleine Vorgabe: Alle sollten mit dem Motiv einverstanden sein.
Das Zusammenspiel in der Gruppe funktionierte hervorragend, mit dem Ergebnis nach einem Tag farbenfroher Arbeit im Jugendzentrum waren alle sehr zufrieden. „Sieht super aus“, kommentierte die Sozialpädagogin das Werk. An einer Fortsetzung im nächsten Jahr, dann mit der neuen PUSCH-Klasse, hätte Hacire Yagiz Interesse – und im Jugendzentrum gibt es durchaus noch ein, zwei weiße Wände, die ein bisschen Farbe vertragen können. Wobei Markus van den Boom und Alexander von Nida von der städtischen Jugendförderung die Räume am Busbahnhof in den vergangenen Monaten bereits deutlich aufgewertet haben. Doch für ein kleines, aber feines Kunstprojekt, bei dem sich Schülerinnen und Schüler selbstverwirklichen und Motivation daraus ziehen können, findet sich immer ein Fleckchen.
Das Programm Praxis und Schule (PUSCH) wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Es bietet die Möglichkeit, den (qualifizierenden) Hauptschulabschluss zu erreichen und sich gleichzeitig gezielt auf einen gelungenen Übergang in die Berufswelt vorzubereiten. Zwei Schultage pro Woche werden als Praktikum in verschiedenen Betrieben absolviert. Dort haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Berufswelt kennenzulernen und eine klare Ausbildungsperspektive zu entwickeln.
Das pädagogische Team besteht aus Lehrkräften und einer sozialpädagogischen Fachkraft, die als Ansprechpartnerin für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung steht und diese besonders im Hinblick auf den Übergang in die Berufswelt begleitet.