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„Die Grundschulbetreuung wird nicht abgeschafft“

Bürgermeisterin Christine Klein und Eigenbetriebsleiter Armin Zeißler zur aktuellen Diskussion

in Pressemitteilungen 2 Minuten Lesedauer

Zusammengerollte Zeitung mit der Überschrift News

Bensheim | 14. Juni 2024 In Bensheim wird es auch weiterhin eine Grundschulbetreuung geben. Darauf weisen Bürgermeisterin Christine Klein und Armin Zeißler, Leiter des Eigenbetriebs Kinderbetreuung, aus gegebenem Anlass erneut hin. Der Eigenbetrieb gibt zwar zum Schuljahresende 2023/24 aus unterschiedlichen Gründen die Trägerschaft an der Kirchbergschule und der Carl-Orff-Schule in Fehlheim auf. „Aber die Trägerschaft wurde durch den für die Grundschulbetreuung zuständigen Kreis Bergstraße neu ausgeschrieben. Ein anderer Träger wird dann an den Schulen ab dem 1. August dieses Jahres übernehmen“, betonen Klein und Zeißler. An vier der acht Bensheimer Grundschulen sind bereits heute verschiedene freie Träger tätig.

Angesichts der schwierigen Haushaltslage hatte die Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2023 für die Schiller- und Schlossbergschule beschlossen, dass die Stadt eine „kostendeckende Fortführung der Trägerschaft“ für die Betreuungsleistungen finden und umsetzen soll. Ansonsten muss die Zusammenarbeit fristgerecht gekündigt werden. Durch verschiedene Faktoren kann der Zuschussbedarf ab dem kommenden Schuljahr reduziert werden. Eine Kostendeckung ist aber an beiden Schulen nicht möglich“, so der Eigenbetriebsleiter. Laut des Beschlusses würde die Trägerschaft dann zum 1. August 2025 aufgegeben und durch den Kreis Bergstraße neu vergeben werden. Die Elternbeiräte wurden frühzeitig über den Beschluss und die Vorgehensweise informiert.

Allein im Haushaltsjahr 2024 beträgt der Zuschuss an die Schillerschule 377.339 Euro, für die Schlossbergschule müssen 207.080 Euro gezahlt werden. In beiden Schulen werden Fachkräfte beschäftigt, die nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Um eine gehobene pädagogische Qualität anbieten zu können, sind diese Fachkräfte erforderlich. Tariferhöhungen seit der Übernahme der Trägerschaften haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Zuschüsse durch die Stadt an die beiden Schulen weiter gestiegen sind.

„Dagegen gibt es natürlich nichts einzuwenden. Gute Arbeit muss schließlich auch gut bezahlt werden“, erklärt Christine Klein. Allerdings haben sich die Zuschüsse des Landes Hessen und des Kreises Bergstraße seit 2017 gar nicht beziehungsweise nur minimal erhöht. Armin Zeißler sieht hier das Land in der Pflicht, sich finanziell stärker einzubringen und das Verteilungsmodell der Zuschüsse zu überdenken.

Der Eigenbetrieb hatte ab 2017 die Trägerschaft an den Grundschulen übernommen, um die Betreuung sicherzustellen. Die Betreuung der Grundschüler nach dem Unterricht zählt aber nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. „Wir haben Verständnis, dass die Eltern Fragen haben und ihre Bedenken äußern. Allerdings bleibt klar festzuhalten: Wir lassen niemanden im Stich. Die Grundschulbetreuung wird nicht abgeschafft“, bemerkt die Bürgermeisterin.